Schon als Kind habe er gerne Rasenmäher auseinander gebaut und Traktoren repariert. Das habe seine Faszination für Technik geweckt, berichtete Lucas Speicher, als ihm der Maybachpreis überreicht wurde. Mit diesem Preis, den die Enkelin des in Heilbronn geborenen Motoren- und Automobilkonstrukteurs Wilhelm Maybach gestiftet hat, ehrt die Wilhelm-Maybach-Schule jedes Jahr ihre fünf besten Absolventinnen und Absolventen.
Dass neben den schulischen Leistungen für die Preisvergabe auch Tugenden entscheidend seien, wie sie sich in Maybachs Lebensweg zeigten, machte der stellvertretende Schulleiter Heiko Rebstock deutlich, der die Preisträger vorstellte: Lucas Speicher sei erfolgreich gewesen, weil er nicht lockergelassen habe und auch nach dem Unterricht noch Fragen an die Lehrer hatte. Damit und mit der Abschlussnote 1,1 als Mechatroniker sei er ein idealer Kandidat für den Maybachpreis. Inzwischen gibt Speicher sein Wissen als Ausbilder weiter und plant seine Weiterbildung als Meister.
Auch die anderen Preisträger tragen dem Anliegen des Preises Rechnung: Enie Losch, die das Technische Gymnasium sehr erfolgreich absolviert hat, habe Verantwortung als Klassensprecherin übernommen. Den Geräte- und Systemelektroniker Nils Hase habe zu herausragenden Leistungen geführt, dass er seine Stärken und Schwächen kenne. Robin Haas, staatlich geprüfter Maschinentechniker, wurde für seinen Fleiß und sein Durchhaltevermögen ausgezeichnet. Eine hohe Leistungsbereitschaft und Kommunikationsgeschick habe John Belgart unter Beweis gestellt, der beste staatlich geprüfte Techniker mit der Fachrichtung Mechatronik/Automatisierungstechnik.
Alle fünf Preisträger erhielten neben der Maybach-Büste eine Urkunde, 200 Euro sowie das Buch „Maybach-Perspektiven“, mit dem die Wilhelm-Maybach-Schule an ihren Namensgeber erinnert. Maybach sei „einer der allerbedeutendsten Heilbronner“, betone der Erste Bürgermeister der Stadt Heilbronn, Martin Diepgen, in seinem Grußwort. Er habe die Motorentechnik revolutioniert und als Automobilpionier Menschheitsgeschichte geschrieben.
Maybach stehe für „Mut zum Denken, Freude am Gestalten und Verantwortung für die Gemeinschaft“. Mit dieser Haltung sei es auch heute möglich, der aktuell herrschenden Düsternis zu begegnen, so Diepgen. Er ermutigte die Preisträger dazu, wie Maybach Dinge für möglich zu halten, auch wenn sie unmöglich erschienen. „Geht nicht“ habe es bei Maybach nicht gegeben.
Ulrich Schmid-Maybach, dessen Mutter den Maybach-Preis vor 45 Jahren gestiftet hat, freut sich über so viel Anerkennung für seinen Urgroßvater. Schmid-Maybach bewahrt von San Francisco aus das Familien-Erbe als Präsident der Maybach Foundation. Ihn bewege zu sehen, wie der Name Maybach nicht nur an der Tür steht, sondern in der Maybach-Schule und in der Stadt Heilbronn gelebt werde, sagte er in seiner Videobotschaft. (en)